Förderung der E-Mobilität in Berlin

Die Elektrobilität ist ja seit „Dieselgate“ in aller Munde, und die Politiker überschlagen sich förmlich mit Vorschlägen, die Anschaffung von E-Autos zu fördern. So auch in Berlin. Am 26.06. erschien auch wieder ein Artikel im Tagesspiegel. Man will also 6 Millionen zusätzlich zum Förderprogamm des Bundes als Kauf- und Leasingprämien bereitstellen.

Es scheint ein pawlowscher Reflex von Politikern zu sein, alles mit viel Geld des Steuerzahlers zu bewerfen, was nicht nach ihren Vorstellungen verläuft. Dabei wäre Sachkenntnis allerdings hilfreich, woran es aber ganz offensichtlich fehlt.

Was sind denn die hauptsächlichen Gründe für die schleppende Verbreitung von Elektroautos? In erster Linie doch wohl die ungenügende Ladeinfrastruktur. In Deutschland  ist die überwiegende Mehrheit der Autofahrer „Laternenparker“. Das heißt, sie haben keine Möglichkeit ein solches Fahrzeug über den normalen Hausstrom zu laden. Also müssen mehr öffentliche Ladepunkte her! Und was liegt da näher, den Strom da abzuholen, wo er ohnehin schon rumliegt: an den Straßenlaternen. Diverse Lösungsansätze gibt bereits (einfach mal googeln).

Austausch Berliner Straßenlaterne

Nun wird z.Zt. in großen Teilen Berlins die alte Gasbeleuchtung durch LED‘s ersetzt. Doch auf die Idee, die neuen Straßenlaternen gleich mit dieser Ladetechnik auszurüsten scheint keiner gekommen zu sein, denn man sucht sie vergebens.

Für meine Straße hätte das bedeutet: auf ca. 350 Meter wären 8 Lademöglichkeiten entstanden. Man stelle sich nur mal vor, was für ein Signal das für die Anwohner gewesen wäre! Das wäre Förderung gewesen, die den Namen auch verdient gehabt hätte.

Stattdessen sieht man immer öfter folgendes:

Ladestation in der Werbellinstr., bei der man die Halteverbotsschilder abmontiert hat.

Halteverbotsschilder für Verbrenner werden an Ladestationen abgebaut. Ist das ein (schlechter) Scherz, oder hat man einfach nur kapituliert, da sich ohnehin niemand daran gehalten hat? Vor kurzem stand ich selbst vor der Frage, ob ich mir ein batteriebetriebenes Elektroauto kaufen soll. Ich habe mich vorerst dagegen entschieden. Dazu aber in einem späteren Beitrag mehr.

Man könnte den E-Auto Fahrern auch für eine Zeit  gewisse Vorteile gewähren, wie z.B. kostenloses Parken bei Parkraumbewirtschaftung, Mitbenutzung der Busspuren u.s.w.. Aber stattdessen wird auf der einen Seite lieber Geld mit der Gießkanne ausgeschüttet, und auf der anderen Seite werden E-Mobil-Enthusiasten ausgebremst. So wird das nix!